Paraschat Vayakhel-Pekudei

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Die Parascha in Kürze

    Es gibt in dieser Woche keine Stichpunkte, da die Parascha eine Wiederholung über den Bau des Mischkans ist. Es wird wiederholt, weil es sich zuvor nur um den Befehl zubauen gehandelt hat, nun aber dieser Befehlausgeführt wird. Die Bedeutung der Wiederholung verdeutlicht uns die Idee, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Zur Erklärung wird ein Vers erwähnt, der eigentlich mehrmals in Bezug auf den Mischkan auftaucht, aber erst jetzt, beim tatsächlichen Bau, eine klare Bedeutung gewinnt.

    „Und es kam jeder, der sein Herzbewilligt hat, und half dabei, die Arbeit zu ermöglichen.“ (35:21) Was bedeutet es genau, das Herz zu bewilligen und Bereitschaft zu geben? Der Ramban gibt eine Erklärung dafür. Er stellt zuerst eine Frage: gab es denn in der Wüste Schreiner, Tischler, Goldschmiede und viele andere Handwerker, die es möglich gemacht hätten, den Mischkan überhaupt zu bauen? Die Juden waren Knechte in Ägypten gewesen und hatten keine Möglichkeit gehabt, ein Handwerk zu erlernen. An dieser Stelle fliesst die Bedeutung des Willens ein. Es stimmt, es gab keine gelernten Handwerker, aber mit dem Willen und dem Ziel vor Augen hatten sie die Kraft, die Arbeit auszuführen. Jeder Mensch hat etwas Kreatives in sich, doch um im Leben Erfolg zu haben, muss er auch Durchsetzungswillen besitzen.

„Dwar“ der Woche

Für die Errichtung des goldenen Kalbes wollten die Männer den Schmuck ihrer Frauen. In der letzten Parascha wird erwähnt, dass die Frauen dies nicht zuließen und die Männer ihnen den Schmuck mit Gewalt entrissen. Dafür werden die Frauen gelobt.

In der Parascha dieser Woche wird über die Spendentätigkeit für den Bau des Mischkans berichtet und wieder wird die herausragende Rolle der Frauen betont. Sie haben nicht nur zuerst gespendet, sondern auch verschiedene Arbeiten für den Mischkan verrichtet. Die Halacha sagt, dass Frauen am Rosch Chodesch keine Arbeit tun sollen, da es ein besonderer Tag für sie ist, an denen beider Ereignisse gedacht wird, wo die Frauen ihre Stärke gezeigt haben. Warum wurde dieser Tag zur Erinnerung ausgesucht? Es wird hinzugefügt, dass der Aufbau des Mischkans am 1. Nissan stattfand und sich die Frauen daher diesen Tag ausgesucht haben. Warum wurde kein Tag gewählt, der auch an ihre Haltung beim goldenen Kalb erinnerte? War ihre Güte beim Bau des Mischkans größer?

Die Tatsache, dass die Frauen ihren Schmuck nicht abgeben wollten, war noch kein Beweis dafür, dass sie sichnicht an der Sünde des goldenen Kalbes beteiligen wollten, denn sie könnten ja aus Geiz so gehandelt haben. Erst durch ihre Spendenbereitschaft haben sie bewiesen, dass sie bereit waren, eine gute Tat zu tun und ihre Zurückhaltung beim goldenen Kalb darauf basierte. So ist es bei jedem Menschen: seine Taten werden daran gemessen, wie er unterschiedlichen Situationen handelt und so werden seine Beweggründe richtig eingestuft.

„Maisse“ der Woche

Einmal ist zum Rabbiner Dow Ber, dem berühmten Magid von Mesritsch, ein Mann mit einer komplizierten Frage gekommen. „Im Talmud steht, dass der Mensch G“tt sowohl für das Schlechte als auch für das Gute danken soll. Aber wie ist so etwas möglich?“, fragte er, „Wenn die Weisen sagen würden, dass wir alles hinnehmen sollen, was der Himmel uns schickt, ohne Klagen und Vorwürfe, dann hätte ich es verstanden. Ich kann sogar nachvollziehen, dass alles zum Wohl geschieht und wir dankbar sein sollen und G“tt segnen, selbst wenn auf den ersten Blick alles schlecht erscheint. Aber kann der Mensch in sich die Kräfte finden, für negative wie positive Ereignisse gleich dankbar zu sein?“

„Um die Antwort auf diese Frage zu finden, wende dich an meinen Lehrer Rabbi Süß aus Annopol“, antwortete Rabbi Dow Ber, „In diesem Fall kann nur er helfen.“ Reb Süß empfing den Reisenden sehr warmherzig und lud ihn fröhlich ins Haus ein. Der Gast entschied sich, die Frage später zu stellen und zuerst zu beobachten, wie Reb Süß lebte. Er kannte niemanden, der soviele Schwierigkeiten wie Rabbi Süß erlebt hätte. Im Leben des Rabbiners herrschte schreckliche Armut: im Haus gab es oft nichts zu essen, die Familie war häufig krank. Aber ungeachtet aller Schwierigkeiten blieb Reb Süß immer bei guter Gemütsverfassung und hörte nicht auf, dem Schöpfer für Seine Güte zu danken.

Was war sein Geheimnis? Schließlich entschied sich der Gast, seine quälende Frage zu stellen. „Das ist eine gute Frage“, gab Reb Süß lächelnd zur Antwort. „Aber warum hat dein Rabbiner dich zu mir geschickt? Woher soll ich das wissen? Man müsste dich zu jemandem schicken, der richtig gelitten hat.“

„Konzept“ der Woche

Da wir vor Pessach stehen, wollen wir uns in den nächsten drei Wochen mit den Halachot von Pessach befassen. Der erste Teil wird sich mit den Gesetzen des Putzens und Überprüfens von Chametz befassen.

  • Jegliches Chametz, das verboten ist an Pessach zu essen, darf auch nicht zuhause behalten werden, es sei denn, dass es an einen Nichtjuden verkauft wird. Deswegen müssen wir vor Pessach einen so genannten Frühlingsputz im Haus machen. Trotzdem wird am Abend vor Pessach Bedikat-Chametz gemacht, d.h. wir durchsuchen das Haus bei Kerzenlicht nach den letzten Krümeln.
  • Man sagt einen Segensspruch und kann danach die Arbeit einteilen, so dass jeder einen Teil des Hauses durchsucht.
  • Am Morgen wird dann das letzte Chametz verbrannt und dabei ein Vers gesagt, in dem man für alle Fälle mögliches übersehenes Chametz frei gibt und für nichtig erklärt.
  • Ab der Mittagszeit beginnt dann das Verbot Chametz zu essen (siehe Kalender für genaue Zeiten).

Mit freundlicher Unterstützung von HaMakor.de und Rabinner Aron Orzel

Da wir vor Pessach stehen, wollen wir uns in den nächsten drei Wochen mit den Halachot von Pessach befassen. Der erste Teil wird sich mit den Gesetzen des Putzens und Überprüfens von Chametz befassen.

  • Jegliches Chametz, das verboten ist an Pessach zu essen, darf auch nicht zuhause behalten werden, es sei denn, dass es an einen Nichtjuden verkauft wird. Deswegen müssen wir vor Pessach einen so genannten Frühlingsputz im Haus machen. Trotzdem wird am Abend vor Pessach Bedikat-Chametz gemacht, d.h. wir durchsuchen das Haus bei Kerzenlicht nach den letzten Krümeln.
  • Man sagt einen Segensspruch und kann danach die Arbeit einteilen, so dass jeder einen Teil des Hauses durchsucht.
  • Am Morgen wird dann das letzte Chametz verbrannt und dabei ein Vers gesagt, in dem man für alle Fälle mögliches übersehenes Chametz frei gibt und für nichtig erklärt.
  • Ab der Mittagszeit beginnt dann das Verbot Chametz zu essen (siehe Kalender für genaue Zeiten).