Daf Korach

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Die Parascha in Kürze
  • Korach ist neidisch auf die Rolle Arons als oberster Priester und auf Mosche als Führer der Nation. Mosche ist bereit, diese Entscheidungen durch G“tt unter Beweis stellen zu lassen. Er verlangt von Korachs Gefolgsleuten, das „Ketoret“-(Gewürz-)Opfer vorzubereiten. Beim Darbringen sterben er und seine Gefolgsleute.
  • Die Leviten sind verantwortlich für das Hüten des Tempels, damit kein Fremder (Israeliten) hineingehen soll.
  • Das Gesetz, verschiedene Anteile der Ernte an Leviten und Priester zu geben. Auch bei jedem Opfer wird ein gewisser Teil abgenommen, sowie jedes Erstgeborene, bei Mensch und Tier.

tora_david_stern„Konzept“ der Woche

Nach dem Streit mit Korach über die Benennung des Stammes, der G"tt im Mischkan dienen soll, sagt G"tt zu Mosche, er möge nun ein festes Zeichen veranlassen, damit niemand mehr die Rolle des Stammes Levi bezweifeln könne. Jeder Stamm musste einen Holzstab über Nacht in den Mischkan legen und derjenige Stab, der am nächsten Morgen blühen würde, werde das Zeichen abgeben, wer der auserwählte Stamm ist. Alle Stämme tun dies und, wie erwartet, trägt der Stab des Stammes Levi am nächsten Morgen Blüten, Blumen und Knospen. Im Vers heißt es, dass alle am Morgen zum Mischkan kamen und ihren Stab zurücknahmen. Aber warum sollte jeder seinen eigenen Stab wieder nach Hause nehmen? Was sollte dies symbolisieren?

Rabbiner Salman Sorotzkin hat dazu einen wunderbaren Gedanken. Das jüdische Volk war ja gerade im Begriff gewesen, die Führungsposition der Priester in Frage zu stellen. Jeder wollte ein Priester sein und im Tempel dienen. Es liegt ein positiver Punkt darin, obwohl ihr Handeln falsch war und sie bestraft wurden. Wie wir wissen, leben die Priester und der Stamm Levi von den Anteilen, die wir ihnen von der Ernte geben. Der Talmud erzählt, dass sie wenig Materielles hatten. Sie besaßen weder Land noch standen ihnen Felder zu. Priester zu sein bedeutete, weltliche Werte aufzugeben. Jeder Stamm, der einen Stab zum Mischkan brachte, hatte damit seine Bereitschaft bewiesen, Weltliches aufzugeben, um das Recht zu erhalten, G"ttes Diener zu sein. Es war also sehr wichtig, den Stab mit nach Hause zu nehmen, um sich immer daran erinnern zu können.

Wenn wir diesen Gedanken einen Schritt weiterführen, sehen wir hierin auch, was ein Mensch tun kann, um sich nicht in Streitigkeiten verwickeln zu lassen. Korach und seine Anhänger haben Argumente vorgebracht, die auch eine geistliche Seite hatten. Sie wollten G"tt so nah wie möglich dienen und auch im Tempel arbeiten. Jeder Mensch sollte diesen Wunsch verspüren. Ihr Irrtum bestand darin, dass sie das gewünschte Resultat erzwingen wollten. Sie zwangen Mosche zur Auseinandersetzung und das ging über das Zeigen ihrer Bereitschaft hinaus. Nur das wird verlangt. Wenn jeder Mensch nur seine Bereitschaft zeigt, schützt es vor vielen Streitigkeiten. Wenn allerdings jeder seinen Standpunkt bis zum Ende durchziehen muss, gibt es Streit.

„Biographie“ der Woche

Rabbi Chaim von Woloschin - Jahrzeit 14. Siwan

Rabbi Chaim wurde 1749 in Woloschin geboren, das damals zu Polen-Litauen gehörte. Er war zuerst ein Schüler von Rabbi Aryeh Leib Gunsberg, dem Schaagas Aryeh, und danach von Rabbi Raphael HaKohen, dem Autor von Toras Jekusiel. Im Alter von 25 Jahren machte er sich nach Wilna auf, um den Wilna Gaon aufzusuchen. Rabbi Chaim wurde zum bedeutendsten Schüler des Wilna Gaon und setzte dessen Betonung des Torastudiums mit der Gründung der ersten Jeschiwa im modernen Sinne um. Er gründete die Jeschiwa in Woloschin im Jahre 1803 mit anfangs zehn lokalen Schülern, zu deren Unterhalt er selbst beitrug. Das Bedürfnis, Tora zu lernen war so groß, dass bald Schüler von nah und fern zu seiner Jeschiwa kamen. Die Jeschiwa bildete das Modell für alle weiteren Jeschiwot wie Mir, Ponevezh, Slobodka, Kelm und Telz. Rav Chaims Enkelin heiratete Rabbi Naftali Zwi Jehuda Berlin, den Netziv, der von 1854 bis zur Schließung durch die russischen Behörden im Jahre 1892 der Jeschiwa vorstand.

Rabbi Chaim schrieb das Buch „Nefesch Hachaim“, in dem er seinen Ansatz des Judentums darlegt und seine Ablehnung des Chassidismus ausdrückt. Er betont darin, dass die Kraft des Torastudiums und die Erfüllung der Mitzwot einen Juden G“tt näherbringen und im Gegensatz zum chassidischen Ansatz nicht Dwekut, Hingabe zu G“tt, dafür vorhanden sein muss. Er schrieb auch einen Kommentar zu Pirke Awot, „Ruach Hachaim“.

Rabbi Chaim starb 1821 in Woloschin. 

Mit freundlicher Unterstützung von HaMakor.de und Rabinner Aron Orzel

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