Wochenabschnitt Mischpatim

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Paraschat Mischpatim endet mit der Beschreibung einiger Details zur Gebung der Thora, einschliesslich der Proklamation "Naaseh Venischmah" ("wir werden tun und wir werden hoeren"), welche ein ultimatives Glaubensbekenntnis darstellt. Bedingungslosen Gehorsam auf ein Gesetz zu versprechen, bevor dieses noch verkuendet wurde, ist eine absolute Vertrauensbekundung in G"TT (als dessen Schoepfer) und vervollstaendigt die Lehre des Thora-Abschnitts Mischpatim.

Nachdem ein Mensch den G"ttlichen Willen durch systematisches Thora-Studium sowie die Anwendung von Thora-Mitzwoth mit seinem Leben und mit seinem Verstand verbunden hat, ist er bereit dazu, den Teil des G"ttlichen Willens in sich aufzunehmen, der ueber das menschliche Begreifen hinausgeht - sozusagen den Kern der Sinai-Erfahrung. Das Studium von Thora sowie das Praktizieren von Mischpatim (eine gewisse Kategorie von Thora-Geboten) verfeinern und wandeln die Persoenlichkeit eines Menschen dahingehend, dass die unendlichen und unbeschraenkten Dimensionen der Thora seinen Charakter durchdringen koennen, um dabei jeglichen Zwiespalt zwischen ihm und seinem Glauben zu beseitigen.

Das oben gesagte erlaubt auch einen tieferen Einblick in einen bekannten Ausspruch unserer Weisen s.A., der besagt: "Die absoluteste Erkenntnis ist die, Dich (G"TT) nicht zu erkennen." Im einfachen Sinn bedeutet dieser Ausspruch soviel wie, dass wir Menschen die Begrenztheit unseres Verstandes begreifen und dadurch erkennen, dass wir G"TT in Seiner Unendlichkeit und Unbegrenztheit nicht begreifen koennen.In diesem Ausspruch liegt aber auch ein Hinweis darauf, dass derjenige, der sich eine gewisse Thora-Kenntnis aneignet begreift, dass jene Konzepte, die er hierbei erlernt, ebenso allesamt Dimensionen haben, die ueber dem begrenzten Menschlichen Verstand liegen.

Und weitergehend kann man folgern, dass all jene Dimensionen, die nicht begreifbar sind - und alles G"ttliche ist schliesslich unendlich - von unserem Verstand eben bis zu jenem Grad aufgenommen und verarbeitet werden koennen, an welchem unsere Persoenlichkeit durch sie geformt wird.

Die auf diese Art erworbene "Erkenntnis" G"TTES erahnt und fuehrt letztlich die kommende Erloesung herbei; hin zu einer Zeit, in der "Niemand mehr den andern belehren wird..., sondern alle, Klein und Gross, werden Mich erkennen [Yirmeyahu 31:33].

Schabbat Schalom!

* basierend auf den Lehren des Lubavitcher Rebben  


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