Wochenabschnitt - Teruma

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"Teruma" kann sowohl "Erhebung" [Sohar, Vol. 2] wie auch "Absonderung" bedeuten; [Rashi, Targum Onkelos, u. a.] beides zielt dabei auf die menschliche Bestrebung hin, eine Wohnstaette fuer G"TT zu schaffen.Die Thora fährt mit Aussage fort, dass diese "Teruma" dreizehn verschiedene Dinge enthalten muss, naemlich: Gold, Silber, Bronze, ect...., darauf hinweisend, dass es des Menschen Aufgabe ist, die verschiedenen Arten weltlicher Existenz in der "Wohnstaette fuer G"TT" zu integrieren. Dabei repräsentieren die zwei moeglichen Bedeutungen des Wortes Teruma zwei grundlegende Kräfte, die noetig sind, um eine Wohnstaette fuer G"TT in dieser Welt zu errichten.

Zuerst muss der Mensch etwas von sich als eine Gabe bestimmen. Damit sondert er es von sich sowie seinen anderen weltlichen Besitztuemern ab. Durch diese Widmung wird die betreffende Sache ueber deren rein materielle Bestimmung hinaus empor erhoben. Genau diese zwei Schritte sind es auch, die im Vers "Kehre ab vom Boesen und tue Gutes" beschrieben werden [Tehilim 34:15].

Wenn ein Mensch eine Wohnung fuer einen Koenig bereitstellen moechte, wird er sie zunaechst gruendlich reinigen. Danach wird er sie mit wertvollen und erlesenen Gegenstaenden einrichten [Likkutei Torah, Balak 70c].

Aehnlich verhaelt es sich mit unserer Wohnstätte fuer G"TT; eine "Absonderung" ist notwendig zur Losloesung von unserer Selbstorientierung, die durch unsere weltlichen Beduerfnisse gespeist wird. Erst dann ist eine "Erhebung" moeglich, die es uns erlaubt, als ein Gefaess fuer G"ttlichkeit in dieser Welt zu dienen.

Auch der Heilige Tempel war diesbezueglich nicht als ein isolierter und abgeschlossener Ort fuer Heiligkeit gedacht. Seine Fenster waren vielmehr so konzipiert, dass sie sein  (spirituelles) Licht in die Welt hinaus strahlen liessen, anstatt Licht von draussen hereinzulassen [Menachot 86b, Vayikra Rabbah 31:7]. Der Grund hierfuer liegt darin, dass die Heiligkeit des Tempels in die gesamte Welt hinaus getragen werden sollte.

Die Vervollstaendigung dieses Konzeptes wird mit der "Geula Schelemah", in der Zeit der Erloesung, in Erfuellung gehen. Vom "Berg, auf dem der Tempel G"TTES steht" [Yeschayahu 2:2] werden Licht und Heiligkeit hervorgehen und die Menschheit dazu bringen, die Wege G"TTES zu suchen, um "so zu leben, wie ER es will" [Yeschayahu 2:3]. Jene Offenbarungen sind aber letztlich von unseren Bemuehungen abhaengig, eine Wohnstaette fuer G"TT in dieser Welt zu schaffen.

Indem wir unser Heim und unsere direkte Umgebung in "Heilige Tempel im Kleinen" [Yecheskel 11:6] verwandeln, laden wir G"TT dazu ein, Seine Gegenwart in aller Welt offenbar werden zu lassen, und nicht nur im familiaeren beziehungsweise gesellschaftlichen Mikrokosmos.

* basierend auf Likkutei Sichot, Vol. 3; Vol. 16; Vol. 21.


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